Vom Schock zur Stärke: Eine Coachingsession zur beruflichen Neuorientierung

Stimmen aus der Coaching Praxis …

Anna, 35 Jahre alt, betrat ihre erste Coaching-Session sichtlich bedrückt und mit einem Gefühl der Schwere. Vor einigen Wochen hatte sie völlig überraschend ihren Job im Zuge einer Kündigungswelle verloren – eine Stelle, die nicht nur ihre finanzielle Sicherheit, sondern auch einen wesentlichen Teil ihrer beruflichen Identität ausmachte. Der plötzliche Verlust hatte Anna aus der Bahn geworfen: Orientierungslosigkeit und Selbstzweifel bestimmten seither ihren Alltag. „Wie kann ich mein Selbstbewusstsein zurückgewinnen?“, fragte sie und brachte damit ihren inneren Konflikt auf den Punkt.

Zum Schutz und in Absprache mit meinen Klienten werden Namen und persönliche Angaben verändert.

Das Ziel: Selbstbewusstsein und berufliche Identität stärken

Der Auftrag in dieser Coaching-Situation war klar: Anna sollte wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten finden und eine klare Vorstellung davon entwickeln, was ihre beruflichen Wünsche sind und wohin ihr Weg führen könnte. Das Ziel war, sie aus der erlebten Sackgasse herauszuführen und ihre eigene Handlungsfähigkeit spürbar zu machen.

Der Ansatz: Eine systemische Methode für Klarheit und Ressourcenaktivierung

Um Anna bei diesem Prozess zu unterstützen, wählten wir eine systemische Methode: Die Ressourcenlandkarte.
Diese Methode zielt darauf ab, die Stärken, Fähigkeiten und unterstützenden Elemente im Leben der Klientin sichtbar zu machen. Sie half Anna, ihre Perspektive zu erweitern und positive Aspekte in einer schwierigen Situation zu erkennen.

Der Ablauf der Ressourcenlandkarte

1. Die Vorbereitung: Sich selbst und das Umfeld betrachten
Ich bat Anna, ein großes Blatt Papier zu nehmen und es in vier Bereiche aufzuteilen:

  • Persönliche Stärken

  • Berufliche Erfolge

  • Unterstützende Personen

  • Externe Ressourcen (z. B. Kurse, Netzwerke, Möglichkeiten)

In jedem Bereich sollte sie, unterstützt durch gezielte Fragen, Aspekte notieren, die ihr einfallen.

Beispiele für Fragen:

  • „Welche Eigenschaften helfen dir im Alltag, Herausforderungen zu meistern?“

  • „Welche Erfolge hast du in deinem bisherigen Berufsleben erzielt?“

  • „Wer in deinem Umfeld könnte dich ermutigen oder dir Unterstützung bieten?“

  • „Wo könntest du zusätzliche Unterstützung oder Inspiration finden?“

2. Visualisierung der Ressourcen
Während Anna zunächst zögerlich startete, füllte sich die Karte langsam mit Worten, Namen und Stichpunkten. Es wurde sichtbar, dass sie viele Kompetenzen besitzt, die sie bislang für selbstverständlich hielt – etwa ihre Fähigkeit, komplexe Projekte zu organisieren, oder ihre gute Kommunikationsfähigkeit. Auch erkannte sie, dass sie ein unterstützendes Netzwerk von Freund:innen und ehemaligen Kolleg:innen hatte, das sie bislang kaum einbezogen hatte.

3. Reflexion und Erkenntnisse
Als die Ressourcenlandkarte vollständig war, ließen wir sie gemeinsam auf uns wirken. Eine zentrale Erkenntnis für Anna war, dass sie viel mehr Stärken und Optionen hatte, als sie anfangs dachte. Die Methode half ihr, die emotionale Distanz zum Jobverlust zu gewinnen und ihren Blick auf mögliche Zukunftswege zu lenken.

Das Ergebnis der Coaching-Sitzung

Am Ende der Sitzung hatte Anna nicht nur eine visuelle Darstellung ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten, sondern auch ein erstes Gefühl von Zuversicht. Wir entwickelten aus den Erkenntnissen der Ressourcenlandkarte drei konkrete nächste Schritte:

  1. Ein Brainstorming für berufliche Alternativen basierend auf ihren Stärken.

  2. Die Kontaktaufnahme mit drei Personen aus ihrem Netzwerk, um Inspiration und Unterstützung zu erhalten.

  3. Die Recherche nach Weiterbildungsangeboten in einem Bereich, der sie besonders interessierte.

Warum die systemische Herangehensweise wirkt
Die systemische Arbeit betont immer, dass Menschen nicht isoliert betrachtet werden, sondern in einem Netzwerk aus Beziehungen, Rollen und Kontexten stehen. Methoden wie die Ressourcenlandkarte fördern nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern sie laden dazu ein, konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Anna empfand sich am Ende der Session nicht mehr als passiv den Umständen ausgeliefert, sondern als aktive Gestalterin ihrer Zukunft.

Ein Fazit für alle, die ähnliches erleben
Die Geschichte von Anna zeigt: Auch wenn eine plötzliche Kündigung ein Schock ist, kann sie der Anfang eines neuen Kapitels sein. Mit den richtigen Methoden und der Unterstützung eines Coaches ist es möglich, Ängste zu überwinden und das eigene Potenzial wieder zu erkennen.

Nimm Dir den Raum, um Deine eigene Landkarte und Reiseroute zu planen!

In meiner Arbeit als Coach & systemische Beraterin unterstütze ich dich gerne dabei neue Strategien zu entwickeln.

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