Erstgespräch: Was mache ich hier?
Der Entschluss, sich auf eine therapeutische Reise oder Coaching einzulassen, ist oft der erste mutige Schritt zu persönlichem Wachstum und Veränderung. Damit dieses Erstgespräch für dich so fruchtbar wie möglich wird, kann eine Vorbereitung vorteilhaft sein. Hier sind einige Tipps, wie du dich optimal auf dein erstes Treffen mit dem Therapeut*in oder Coach*in vorbereiten kannst.
Und: Am Ende des Artikels findest du auch eine kostenlose Vorlage zum Download!
1) Selbstreflexion:
Nimm dir Zeit, über deine Ziele, Bedenken und Erwartungen nachzudenken. Was möchtest du aus der Therapie oder dem Coaching herausholen? Welche konkreten Veränderungen strebst du an?
Es braucht für jeden begleiteten Prozess ein konkretes Anliegen. Je klarer du über deine Bedürfnisse bist, desto effektiver kann die Zusammenarbeit sein. Wenn dein Anliegen noch unklar ist, mach dir keine Sorgen! Die meisten Prozesse starten mit einer Auftragsklärung, das bedeutet: Man bespricht gemeinsam, welche Erwartungen im Raum stehen und wie eine positive Veränderung aussehen kann.
2) Ziele und Erwartungen:
Überlege, was du erreichen möchtest, sei es die Bewältigung von Stress, die Überwindung von Ängsten oder die Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen. Teile diese Ziele während des Gesprächs mit, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Sofern die Ziele noch unklar sind, und du Schwierigkeiten hast diese zu formulieren, kann das im Prozess als Anliegen aufgenommen und integriert werden. Mach dir daher keinen Leistungsdruck! In den meisten Prozessen wird das Ziel gemeinsam konkretisiert.
3) Fragen vorbereiten:
Überlege dir im Vorfeld Fragen, die du während des Gesprächs stellen möchtest. Diese könnten sich auf die Herangehensweise des Therapeuten oder Coaches, die erwartete Dauer der Zusammenarbeit oder etwaige Techniken beziehen. Jeder Therapeut*in/Coach*in hat unterschiedliche Schwerpunkte, verschiedene Biografien und Haltungen in der Zusammenarbeit. Im Erstgespräch hast du die Möglichkeit dein Gegenüber kennenzulernen. Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und stärkt die Beziehung.
4) Ehrlichkeit:
Sei ehrlich über deine Gefühle, Gedanken und Ängste. Therapeuten und Coaches sind daran gewöhnt, mit verschiedenen Anliegen umzugehen, und deine Offenheit ermöglicht eine zielgerichtete Unterstützung. Es ist vor allem wichtig, dass du nicht unehrlich bist und versuchst Dinge zu verschleiern oder zu verdrehen. Falsche Informationen können den Prozess undurchsichtig machen und die Zusammenarbeit erschweren.
5) Chemie prüfen:
Die Beziehung zwischen Klient*in und Therapeut*in oder Coach*in ist entscheidend. Achte darauf, ob du dich wohl fühlst und Vertrauen aufbauen kannst. Der erste Eindruck spielt eine große Rolle, also nimm dir Zeit, dies zu reflektieren.
6) Logistik klären:
Fragen zum Ablauf der Sitzungen, den Honoraren und eventuellen organisatorischen Details sollten im Vorfeld geklärt werden. Trefft ihr euch in einer Praxis oder Online? Bietet der/die Therapeut*in oder Coach*in auch Telefonate an? Werden die Sitzungen nacheinander abgerechnet oder quartalsweise? Das schafft Klarheit und verhindert Unsicherheiten.
7) Offenheit für den Prozess:
Sei offen für den therapeutischen oder Coaching Prozess. Dies bedeutet nicht nur, offen über deine Probleme zu sprechen, sondern auch bereit zu sein, neue Perspektiven zu betrachten und Veränderungen zuzulassen. Du füllst den Prozess mit Leben und bist selbstverantwortlich für deine Entwicklung. Zur Offenheit gehört natürlich auch das Grenzen setzen. Du musst nicht alles teilen und preisgeben. Du darfst immer sagen “Darauf möchte ich nicht antworten” oder “Das ist mir zu schnell und zu viel”.
8) Geduld mitbringen:
Therapie und Coaching sind Prozesse, die Zeit benötigen. Sei geduldig mit dir selbst und dem Prozess. Veränderungen brauchen Zeit, und das Erstgespräch ist nur der Anfang.
Die Vorbereitung auf dein Erstgespräch kann dir helfen, dich zu sortieren und deine Bedürfnisse zu klären. Nutze diese Gelegenheit, um Klarheit über deine Ziele zu gewinnen und die Grundlage für eine unterstützende Beziehung zu schaffen.